Die Doppelmayr / Garaventa-Gruppe baute in Istanbul eine Tunnel-Standseilbahn vom Bosporus-Hafen Kabatas, wo am Yenikapi-Molo Linien- und Ausflugs-Fähren anlegen, zum hoch über dem Meer gelegenen Metro-, Bus- und Straßenbahnknoten von Taksim.

Die Taksim-Kabatas-Bahn hat zwei Züge zu je zwei Wagen. Jeder Wagen verfügt über einen Führerstand;die Züge sind stets mit Begleiter unterwegs. Die 550 m lange einspurige Strecke überwindet einen Höhenunterschied von 73 m bei einer maximalen Steigung von 22 %. Wegen der geringen Neigung in den Stationen wird ein Zugseil und ein Gegenseil eingesetzt.

Die Normalgeschwindigkeit auf der Strecke beträgt 10 m/s, die Fahrzeit etwa eine Minute und 40 Sekunden. Die Stations-Plattformen sind nur 5 % geneigt, so dass auch Rollstuhlfahrer den Zug leicht verlassen können. Die Bahn ist zwanzig Stunden täglich in Betrieb; somit legt jedes Fahrzeug jährlich 80.000 Kilometer zurück.

Standseilbahnen sind ausgesprochen witterungsunabhängig und windstabil. Ein oder zwei Fahrzeuge laufen auf einer festen Fahrbahn (vorwiegend auf Schienen). Die Fahrzeuge werden mittels dem Zugseil meist im Pendelverkehr geführt. Während bei kurzen Wegstrecken zwei Schienenstränge nebeneinander möglich sind, wird bei längeren Anlagen eine einzige Spur mit einer in der Streckenmitte gelegenen Ausweichstelle verwendet.

Die auf der Fahrbahn verkehrenden Fahrzeuge sind über das durch den Antrieb (meist in der Bergstation) geführte Zugseil miteinander verbunden. Je nach Streckengefälle und Standort des Antriebs, kommen auch Systeme mit einem Gegenseil zum Einsatz. Dieses wird in der Gegenstation mit einem hydraulischen Zylinder oder einem Spanngewicht belastet, um die erforderliche Grundspannung zu erzielen.

Wagen und Wagenkompositionen mit einem Fassungsvermögen bis zu mehreren hundert Personen ergeben mit Fahrgeschwindigkeiten bis zu 14 m/s hohe Transportleistungen.